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Ob die (allgemeinbildende) Schule angemessen auf das „Leben danach“ vorbereitet hat, welche Kompetenzen in einer zusehends von künstlicher Intelligenz beherrschten Welt wichtig sind und ob trotz 8-jähriger Allgemeinbildung in gewissen Bereichen Lücken zu füllen waren – über diese und mehr Fragen unterhielten sich Absolvent*innen des Stiftsgymnasiums Schlierbach aus den unterschiedlichsten beruflichen Branchen im Zuge der diesjährigen Altschlierbacher Talks. Die vom Altschlierbacherverein auf die Beine gestellte Podiumsdiskussionsreihe, die letztes Jahr ihre Premiere feierte, ging am 20. September 2024 mit dem Thema „Lebensvorteil Allgemeinbildung?“ im wieder gut gefüllten Bernardisaal in die zweite Runde. 

Das Lernen lernen, Gemeinschaft leben, einen Kampfgeist entwickeln – diese Fähigkeiten, die sie sich in der Schulzeit am Gymnasium Schlierbach erworben hatten, wurden von den Podiumsgästen als unerlässlich für das Berufsleben genannt. Sie halfen immer dann, wenn es galt, Probleme zu lösen, Kompromisse einzugehen, oder wenn Durchhaltevermögen gefragt war. Zudem eröffnete das breitgefächerte Wissen viele beruflichen Türen und ermöglichte – wenn nötig – eine Umorientierung in Studium oder Arbeitswelt. Die erworbenen fachlichen Kenntnisse zusammen mit sozialen Kompetenzen sind nach Meinung der Absolvent*innen auch essenziell dafür, dass wir in der schnelllebigen und zunehmend KI-gesteuerten Welt befähigt bleiben, Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und zwischen Fakt und Falschinformation zu unterscheiden. 

Gefehlt hat den Absolvent*innen für ihren beruflichen Werdegang in der schulischen Ausbildung übrigens kaum etwas, und wenn, dann wurde es schnell nachgeholt – auch das eine Kompetenz, deren Erlangung auf Allgemeinbildung zurückzuführen sei.

Neben den gebotenen Einblicken in die persönlichen Erfahrungen der Absolvent*innen regte die Diskussion somit sehr zum Nachdenken über den Stellenwert einer umfassenden Allgemeinbildung an. Dies zeigte sich auch bei den Wortmeldungen aus dem Publikum. Hier wurde unter anderem die spannende Frage aufgeworfen, ob angesichts des gegenwärtigen Zustands der Welt das Konzept „Allgemeinbildung“ als gescheitert angesehen werden müsse. Seitens des Podiums wurde diesbezüglich an lebenslanges Weiterbilden appelliert.

Mit Empfehlungen für Schule und Schüler*innen beschloss das Podium die diesjährigen Altschlierbacher Talks: Die Schule soll die Breite und das Niveau der Bildung unbedingt beibehalten, kritisches Denken nicht zu kurz kommen lassen und die Schüler*innen durch praxisnahe Themen auf das Leben nach der Schule vorbereiten. Die Schüler*innen wiederum sollen wissen, dass der Lehrplan sehr wohl einen Sinn hat und die Erkenntnis, welche Fächer man später einmal brauchen kann, nicht während der Schulzeit kommt. 

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Birgit Appelt, Elias Hörzing, Bernhard Rieger, Jasmin Riegler, Oliver Wegscheider und Sabine Zerobin für die interessanten Beiträge und an Elisabeth Wasserbauer für die großartige Moderation! Danke auch an Veit Fuxjäger für die musikalische Umrahmung, an die zahlreichen Gäste, die sich diese spannende Veranstaltung nicht entgehen ließen, und an das gesamte Organisationsteam. 

Mit Freude blicken wir den Altschlierbacher Talks im Jubiläumsjahr 2025 entgegen, zu denen bereits jetzt herzlich eingeladen wird. Altschlierbacher*innen wie Schriftsteller Thomas Arzt, Gabriel Felbermayr (WIFO), Doris Helmberger-Fleckl (Die Furche), Simone Stribl (ORF) sowie „Hausherr“ Abt Nikolaus haben der Einladung aufs Podium bereits zugesagt. Es wird allen Interessierten empfohlen, sich unter https://asvtalks2025.eventbrite.at rechtzeitig Sitzplätze zu sichern!

Für den Altschlierbacherverein
Martina Hütmeyer und Helmut Kubista