Wir starteten unsere Kulturwoche nach Berlin mit einer äußerst produktiven Zugfahrt, denn während die einen die Zeit nutzten, um mit den Professoren ihre VWA- Gespräche zu erledigen, spielten die anderen Stadt, Land, Vollpfosten, ganz zum Leid der restlichen Reisenden. Gleich am nächsten Tag ging es frühmorgens – gestärkt durch das Frühstück und nach einigen Verspätungen schülerseits – in die Großstadt. Von Beginn an hatten manche einen zügigen Schritt drauf, allen voran Frau Professor Kolar, während andere gleich mit der „Freundlichkeit“ Berliner Autofahrer Bekanntschaft machten, die uns (mehrmals) durch lautes Hupen darauf aufmerksam machten, dass wir, natürlich unbewusst, bei Rot die Straße überquert hatten.
Checkpoint Charlie, das dazugehörige Mauermuseum, eine Schifffahrt an der Spree (mit dem Ziel jede Brücke zu berühren und den deutschen Einwohnern den Radetzkymarsch durch Lautsprecherboxen näherzubringen) standen am ersten Tag am Programm, bis es abends des Öfteren hoch hinaus ging, unter anderem in die Kuppel des Bundestags, wo sich uns ein wunderschöner Sonnenuntergang mit doppelten Regenbogen bot, den nicht jeder genoss, da die meisten von der Bergungsaktion eines unserer Handys abgelenkt waren (Tipp: Löffel, Stadtplaner und Kopfhörer als Werkzeuge benutzen).
Zu einem unserer Berlin-Highlights zählte die East Side Gallery, wo wir es uns zur Aufgabe machten, einige Bilder nachzustellen (siehe Galerie). Nicht nur Hot-Spots mit positiven Hintergründen begegneten uns auf dieser Reise, denn beim Besuch des Holocaust-Mahnmals wurden im Labyrinth der symmetrisch angeordneten Steine selbst die motiviertesten Schüler nachdenklich.
Dienstagabend ging es auch ins Kino, wo vermutlich noch nie so viele Augen geschlossen waren. (Grund dafür: Stasikömodie). Unseren letzten Abend ließen wir nicht wie man hätte glauben können mit einer typischen Berliner Currywurst ausklingen, sondern im Vapiano mit Pizza, die zum Leid aller Italiener mit Schere gegessen wurde – sorry, Herr Professor Wurzer.
Auch wenn wir anfangs wenig Begeisterung dafür zeigten, unsere Kulturwoche in Deutschland und nicht in Frankreich oder Italien verbringen zu dürfen, müssen wir zugeben, dass Berlin doch einiges zu bieten hat und ein gut geeignetes Reiseziel ist.