Haben Sie gewusst, dass die Hunnen Verträge am Pferd sitzend schlossen, die Römer dies jedoch als unfreundlich empfanden? Dass der Greif ein zentrales Symbol für die Awaren war? Dass mit dem Reflexbogen der Reiternomaden eine Reichweite von knapp unter 1km erreicht werden konnte? Dass Khan Krum, nachdem die Byzantiner die bulgarische Stadt Priska zerstört hatten, in einem Engpass letztlich doch noch siegreich war und den versilberten Schädel des Kaisers dann als Trinkgefäß verwendet haben soll? Dass König Stephan von Ungarn als erster europäischer Herrscher heiliggesprochen wurde? … Viele Informationen erwarteten uns, als wir – die beiden 5. Klassen sowie die Schüler*innen des WPGs Geschichte in der 7. und 8. Klasse – am 27.9. die Ausstellung „Reiternomaden in Europa. Hunnen – Awaren – Bulgaren – Ungarn“ auf der Schallaburg besuchten. Schnell wurde klar, dass diese Reiternomaden nicht bloß brandschatzende Horden waren, sondern auch neue Technologien (z.B. den Reflexbogen, Steigbügel, etc.) und Moden nach Europa brachten. Spannend war es auch, die Parallelen und Unterschiede dieser multikulturellen Gesellschaften zu erörtern. Im Rahmen der Führung wurden die Bedeutung der Pferde, Mode, Schmuck, Bewaffnung und religiöse Vorstellungen ebenso thematisiert wie auch das Problem, dass archäologische Funde oftmals sehr schwer zu interpretieren und zu deuten sind. In einem Workshop konnten wir letztlich selbst den schmalen Grat zwischen spekulativer Geschichte und gesichertem Wissen herausfinden.