TODO
In Frankreich ist es ein beliebter Brauch, die Weihnachtsfeiertage mit der fête des rois abzuschließen. Dieses Fest zu Ehren der Hl. Drei Könige (les rois mages) wird nicht nur in den Familien, sondern auch im Freundes- und Arbeitskreis gefeiert. Dabei wird die galette des rois gekauft, ein mit Marzipan gefüllter Blätterteigkuchen, in den eine fève eingebacken ist (früher eine Bohne, jetzt eine kleine Porzellanfigur). Der Kuchen wird in Stücke geteilt und der/die Jüngste in der Runde bestimmt, wer welches Stück bekommt. Die Person, die in ihrem Kuchenstück die fève findet, ist der König/die Königin des Festes, le roi/la reine, und bekommt eine Papierkrone aufgesetzt.

War dieses Fest ursprünglich auf den Tag der HL. Drei Könige beschränkt, so wurde es später auf eine Woche ausgedehnt und wird heute bisweilen bis Ende Jänner gefeiert. Dabei bringt der König/die Königin in den folgenden Tagen eine galette des rois mit und die Zeremonie beginnt von neuem.

Diese galette des rois wurde heuer auch in der Französischgruppe der 6. Klassen mitgebracht. In der ersten Stunde nach den Weihnachtsferien wurde ein Kuchen ausgeteilt, der allerdings nicht nur die sonst übliche Freude darüber bewirkte, sondern seltsame Reaktionen hervorrief: Das erhaltene Stück wurde kritisch begutachtet, mit den Händen abgewogen, ob es nicht doch schwerer als gewöhnlich sein könnte, vorsichtig in der Mitte zerteilt, kurz: die Angst, die fève im eigenen Kuchenstück zu finden, war groß. Erst, als der Finder der fève bekannt war, wurde der Kuchen unbeschwert genossen!

Die reine der ersten galette des rois hat dankenswerterweise den Brauch fortgesetzt, und so sind wir mittlerweile bei der dritten Königin angelangt. Wir werden sehen, ob wir auch bis Ende Jänner kommen und ob auch einmal ein roi gezogen werden wird!